Hermelin (Mustela erminea)

Das Hermelin (Mustela erminea), wissenschaftlich bekannt als Mustela erminea, ist ein Raubtier, das zur Familie der Marder gehört. Es ist besonders für sein winterweißes Fell bekannt und hatte in der Vergangenheit eine bedeutende Rolle in der Pelzindustrie inne.

Steckbrief des Hermelins

Das Hermelin, auch Großes Wiesel oder Kurzschwanzwiesel genannt, gehört zur Marderfamilie und ist eng mit dem Maus- und dem Langschwanzwiesel verwandt. Hier ist ein detaillierter Steckbrief des Hermelins:

  • Wissenschaftlicher Name: Mustela erminea
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
  • Größe: 17 bis 33 Zentimeter (Kopf-Rumpf-Länge)
  • Gewicht: 40 bis 360 Gramm
  • Lebenserwartung: 1 bis 2 Jahre (bei natürlichen Fressfeinden), über 7 Jahre in feindfreier Umgebung
  • Nahrung: Kleine Säugetiere, kleinere Vögel, selten Reptilien, Fische und Insekten
  • Verbreitung: Gemäßigte und subarktische Zonen der Nordhalbkugel
  • Lebensraum: Verschiedene Landschaftstypen, bevorzugt wassernahe Gebiete
  • Natürliche Feinde: Greifvögel, Eulen, Füchse, Dachse
  • Fortpflanzung: Paarung im Spätfrühling oder Sommer, 3 bis 18 Jungtiere pro Wurf
  • Verhalten: Tag- und dämmerungsaktiv, einzelgängerisch außerhalb der Paarungs- und Aufzuchtszeit
  • Besonderheiten: Weißes Winterfell mit schwarzer Schwanzspitze
  • Schutzstatus: Keine Angabe

SYSTEMATIK

Kategorie Bezeichnung
Art Hermelin
Unterordnung Hundeartige (Caniformia)
Überfamilie Marderverwandte (Musteloidea)
Familie Marder (Mustelidae)
Unterfamilie Mustelinae
Gattung Mustela
Wissenschaftlicher Name Mustela erminea

Allgemeine Merkmale und Fellfarbe des Hermelins

Das Hermelin, auch bekannt als Großes Wiesel, zeichnet sich durch einen langgestreckten, schlanken Körperbau mit relativ kurzen Beinen und einem kurzen Schwanz aus, typisch für Marderartige.

Sein Fell wechselt jahreszeitlich: Im Sommer präsentiert es sich mit einer braunen Oberseite und einer weißen Unterseite, während es im Winter in vielen Regionen komplett weiß wird, bis auf die charakteristische schwarze Schwanzspitze.

Dieser Fellwechsel tritt jedoch nicht überall auf; in wärmeren Gebieten bleibt das Fell ganzjährig braun-weiß, während es in nördlichen Regionen stets weiß bleibt.

Die Körpergröße variiert zwischen 17 und 33 Zentimetern, der Schwanz erreicht eine Länge von vier bis zwölf Zentimetern, und das Gewicht liegt zwischen 40 und 360 Gramm, wobei Männchen tendenziell größer und schwerer als Weibchen sind.

Verbreitung und bevorzugte Lebensräume

Das Hermelin ist in den gemäßigten und subarktischen Zonen der Nordhalbkugel weit verbreitet. Sein Habitat erstreckt sich über Europa, Nord- und Zentralasien bis hin zu Teilen Grönlands, Kanadas und dem Norden der USA.

In Neuseeland wurde das Hermelin eingeführt, während in Australien eine potenzielle Einschleppung als Risiko gesehen wird. Hermeline bevorzugen eine Vielfalt von Landschaftstypen, insbesondere in der Nähe von Wasser.

Sie sind in Höhen bis zu 3400 Metern zu finden und meiden geschlossene Wälder. Ihre Lebensräume sind oft reich an Strukturen wie Wiesen, Hecken und Feldgehölzen oder Siedlungsgärten.

Lebensweise und Aktivitätsmuster

Hermeline sind hauptsächlich tagsüber und in der Dämmerung aktiv, im Winter jedoch eher dämmerungs- oder nachtaktiv.

Sie bevorzugen Verstecke wie Felsspalten, hohle Baumstämme oder verlassene Tierbaue und wechseln häufig zwischen mehreren Nestern in ihrem Revier.

Außerhalb der Paarungs- und Aufzuchtzeit leben sie einzelgängerisch in ausgedehnten Revieren.

Die Grenzen dieser Reviere werden mit Sekreten aus Analdrüsen markiert. Bei Begegnungen mit Artgenossen des gleichen Geschlechts ziehen sich die Tiere meist zurück, es sei denn, sie verteidigen vehement ihr Territorium.

Ernährung und Jagdverhalten

Als Allesfresser jagen Hermeline vorwiegend kleine Säugetiere wie Mäuse, Ratten, Kaninchen, Spitzmäuse und Maulwürfe. Sie ergänzen ihre Ernährung bei Bedarf auch mit Vögeln, selten Reptilien, Fischen und Insekten.

Wühlmäuse sind ganzjährig eine bedeutende Beute. Hermeline nähern sich ihrer Beute durch Schleichen und töten sie schnell und überraschend durch einen Nackenbiss.

Es gibt Berichte, nach denen Hermeline Kaninchen durch ein ablenkendes Verhalten irritieren, um sie zu erbeuten. Die frühere Annahme, Hermeline würden ihren Beutetieren das Blut aussaugen, ist hingegen ein Mythos.

Fortpflanzung und Lebenserwartung

Die Paarungszeit der Hermeline findet im späten Frühling oder Sommer statt, gefolgt von einer Keimruhe bis zum darauffolgenden März. Die eigentliche Tragzeit ist kurz und die Wurfgröße variiert zwischen drei und 18 Jungtieren. Diese werden sechs Wochen lang von der Mutter gesäugt und entwickeln sich schnell.

Hermeline können bereits im ersten Lebensjahr geschlechtsreif werden. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung liegt in freier Wildbahn bei ein bis zwei Jahren, kann aber in Abwesenheit von Fressfeinden über sieben Jahre betragen.

Parasitäre Fadenwürmer, übertragen durch Spitzmäuse, stellen eine Bedrohung dar, die bis zum Tod führen kann.

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