Steinmarder (Martes foina) – Steckbrief & alle Fakten

Der Steinmarder (Martes foina), auch Hausmarder genannt, ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae). Charakteristisch für diese mittelgroße, nachtaktive Säugetierart sind das dichte braungraue Fell und die weiße Kehlfleckung.

Ursprünglich in Europa und Teilen Asiens beheimatet, hat sich der Steinmarder aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit auch in städtischen Gebieten verbreitet.

In diesem Steckbrief werden die Biologie, das Verhalten und die ökologische Bedeutung des Steinmarders detailliert dargestellt, ebenso wie die Herausforderungen, die sich aus dem engen Zusammenleben mit dem Menschen ergeben.

Steinmarder Steckbrief

Es folgt unser Steinmarder Steckbrief mit allen wichtigen Fakten über Steinmarder. Sie erfahren Gewicht, Größe, Lebensraum, natürlichen Finde und vieles mehr.

  • Lateinischer Name: Martes foina
  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
  • Familie: Marder (Mustelidae)
  • Größe: Kopf-Rumpf-Länge 42-48 cm, Schwanzlänge 25-30 cm
  • Gewicht: 1,5-2,5 kg
  • Lebenserwartung: In freier Wildbahn bis zu 10 Jahre, selten älter
  • Nahrung: Allesfresser, ernährt sich von kleinen Säugetieren, Vögeln, Insekten, Früchten und Beeren
  • Verbreitung: Europa, West- und Zentralasien; in Deutschland weit verbreitet
  • Lebensraum: Bevorzugt offene und halboffene Landschaften, nutzt aber auch menschliche Siedlungsbereiche
  • Natürliche Feinde: Größere Raubtiere wie Wölfe und Luchse, Uhus
  • Paarungszeit: Hauptsächlich von Juni bis August
  • Geschlechtsreife: Erreichen sie im Alter von 15-27 Monaten
  • Fortpflanzung: Tragzeit variiert durch Keimruhe, 2-4 Junge pro Wurf, Geburt erfolgt meist im Frühjahr
  • Verhalten: Dämmerungs- und nachtaktiv, territorial, ausgezeichnete Kletterer
  • Besonderheiten: Gute Schwimmer, nutzen gern Dachböden oder Scheunen als Unterschlupf, können in Städten Schäden an Autos verursachen (z.B. durch Zerbissen von Kabeln)

Systematik – Art, Gattung und Familie

Kategorie Bezeichnung
Unterordnung: Hundeartige (Caniformia)
Überfamilie: Marderverwandte (Musteloidea)
Familie: Marder (Mustelidae)
Unterfamilie: Guloninae
Gattung: Echte Marder (Martes)
Art: Steinmarder
Wissenschaftlicher Name: Martes foina

Merkmale und Beschreibung

Steinmarder zeichnen sich durch ihren charakteristischen, langgezogenen Körperbau aus, mit schlankem Rumpf, relativ kurzen Gliedmaßen und einem buschigen Schwanz.

Eine wesentliche optische Unterscheidung zum Baummarder bietet der weiße, oftmals gegabelte Kehlfleck des Steinmarders, der sich bis auf die Vorderbeine ausdehnen kann, im Gegensatz zum gelblichen und rundlichen Kehlfleck des Baummarders.

Das Fell des Steinmarders ist graubraun und von rauer Textur. Die Tiere sind für ihre helle Nase und unbehaarten Fußsohlen bekannt und tendieren dazu, etwas schwerer und kürzer als der Baummarder zu sein, mit einer Kopfrumpflänge von ca. 40 bis 54 cm und einem Gewicht zwischen 1,1 und 2,3 kg.

Lebensraum

Der Lebensraum des Steinmarders erstreckt sich über große Teile Eurasiens, angefangen von Spanien über Mittel- und Südeuropa sowie Zentralasien bis hin zur Mongolei und den Himalaya.

Des Weiteren gibt es eine von Menschen eingeführte Population in Wisconsin, USA. Im Vergleich zu anderen Echten Mardern bevorzugt der Steinmarder ein weniger bewaldetes, eher offenes Gelände und passt sich als Kulturfolger gut an menschliche Siedlungsnähe an, indem er sich gerne in Parkanlagen, Scheunen oder Dachböden einnistet.

Lebensweise

Steinmarder leben vorwiegend nachtaktiv und suchen in der Dunkelheit nach Nahrung, wobei sie sich vornehmlich am Boden fortbewegen und nur selten in die Baumkronen klettern.

Ihre Schlafplätze richten sie in natürlichen Verstecken wie Felsspalten oder unter Steinhaufen sowie in menschlichen Behausungen ein, wo sie die Nester mit pflanzlichem Material oder Haaren auslegen. Obwohl sie hervorragende Kletterer sind, bevorzugen sie das Leben am Boden.

Als Einzelgänger sind Steinmarder territorial und markieren ihr Revier mit Duftstoffen aus spezialisierten Drüsen, insbesondere während der Paarungszeit. Ihr Territorium variiert in Größe abhängig von Geschlecht, Jahreszeit und verfügbarem Nahrungsangebot, wobei männliche Steinmarder im Normalfall größere Gebiete beanspruchen als die Weibchen.

Nahrung: Was fressen Steinmarder?

Als omnivore Lebewesen mit einer Präferenz für Fleisch, ernähren sich Steinmarder vornehmlich von einer Vielzahl kleinerer Tiere wie Nagetiere, Kaninchen, Vögeln sowie deren Eiern, Fröschen und Insekten.

Während der Sommermonate ergänzen sie ihre Diät substantiell mit pflanzlicher Kost, insbesondere Beeren und Früchte. Ihr Jagdinstinkt kann dazu führen, dass sie in von Menschen genutzten Vogel- oder Hühnerställen großen Schaden anrichten, indem sie gelegentlich alle Tiere töten, auch wenn nicht alle gefressen werden.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzungsperiode des Steinmarders findet im Sommer statt, allerdings endet dieser Zyklus erst im darauffolgenden Frühjahr mit der Geburt des Nachwuchses, aufgrund einer speziellen Form der verzögerten Embryonalentwicklung.

Die Neugeborenen kommen blind und haarlos zur Welt, beginnen jedoch nach einem Monat zu sehen und werden nach zwei Monaten unabhängig vom Muttertier.

Die Steinmarder erreichen ihre Geschlechtsreife zwischen 15 und 27 Monaten und können in freier Wildbahn bis zu zehn Jahre alt werden, wobei sie unter menschlicher Obhut eine Lebensspanne von bis zu 18 Jahren erreichen können.

Steinmarder und der Kontakt mit Menschen

Obwohl Steinmarder gelegentlich wegen ihres Fells bejagt wurden, sind sie weniger als Pelzlieferanten bekannt als andere Marderarten. Sie gelten manchmal als Schädlinge, da sie dazu neigen, in Vogel- und Kaninchengehege einzudringen.

Ihre bekannteste Interaktion mit dem Menschen ist wohl die Neigung, Fahrzeugkabel und -schläuche zu beschädigen. Diese Tendenz wird oft fälschlicherweise mit der Suche nach Wärme oder anziehenden Gerüchen verbunden, liegt jedoch eher an den Reviermarkierungen anderer Steinmarder.

Steinmarder können auch Konflikte auslösen, indem sie sich in menschlichen Behausungen, besonders Dachböden, einnisten. Trotz ihrer gelegentlichen Störungen für den Menschen stehen Steinmarder nicht unter Artenschutz, da sie in ihrem Verbreitungsgebiet weit verbreitet sind.