Eichhörnchen (Sciurus)

Die Eichhörnchen, auch unter ihrem wissenschaftlichen Namen „Sciurus“ bekannt, sind eine bemerkenswerte Tierart, die zur Familie der Hörnchen (Sciuridae) gehören. Mit ihrem unverwechselbaren, buschigen Schwanz und ihrer vorwiegend baumbewohnenden Lebensweise sind sie ein faszinierender Bestandteil unserer Wälder.

Eichhörnchen Steckbrief

Das Eichhörnchen ist ein markantes Tier, das sich hauptsächlich von Samen und Früchten ernährt. Hier ist ein detaillierter Steckbrief dieser bemerkenswerten Tierart:

  • Wissenschaftlicher Name: Sciurus
  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Nagetiere
  • Größe: Keine Angabe
  • Gewicht: Keine Angabe
  • Lebenserwartung: Keine Angabe
  • Nahrung: Samen und Früchte
  • Verbreitung: Amerikanischer Doppelkontinent, Europa, Vorder-, Nord- und Ostasien
  • Lebensraum: Waldgebiete
  • Natürliche Feinde: Greifvögel, Raubtiere, Schlangen
  • Fortpflanzung: Keine Angabe
  • Verhalten: Tagaktiv, gute Kletterer
  • Besonderheiten: Buschiger Schwanz, Nesterbau in Baumhöhlen oder Astgabeln
  • Schutzstatus: Keine Angabe

SYSTEMATIK

Die Eichhörnchen, oder Sciurus, sind eine eigenständige Gattung innerhalb der Familie der Hörnchen (Sciuridae). Hier ist eine detaillierte Systematik der Eichhörnchen:

Kategorie Bezeichnung
Art Eichhörnchen / Grauhörnchen (Sciurus carolinensis)
Ordnung Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus Baumhörnchen (Sciurini)
Gattung Eichhörnchen
Wissenschaftlicher Name Sciurus

Verbreitungsgebiet der Eichhörnchen

Die Eichhörnchen sind hauptsächlich auf dem amerikanischen Kontinent vertreten, mit einer Vielzahl von Arten in Nord-, Mittel- und Südamerika. Außerhalb dieser Regionen sind lediglich vier Arten heimisch. Das Eurasische Eichhörnchen (S. vulgaris) ist weit über Europa und große Teile Asiens verbreitet.

Im Gegensatz dazu beschränkt sich das Vorkommen des Kaukasischen Eichhörnchens (S. anomalus) auf Teile Südeuropas, den Kaukasus und Vorderasien, während das Japanische Eichhörnchen (S. lis) ausschließlich in Japan heimisch ist. Südostasien, Australien und Afrika weisen hingegen keine natürlichen Eichhörnchenpopulationen auf.

Durch menschliche Aktivitäten, insbesondere durch Verschleppung und gezielte Einführung, hat sich das Grauhörnchen (S. carolinensis) auch außerhalb seines ursprünglichen Verbreitungsgebiets etabliert. In Europa ist es in Großbritannien, Irland und Italien angesiedelt worden, wobei es in Großbritannien die einheimischen Eichhörnchenarten fast vollständig verdrängt hat.

Des Weiteren wurde diese Art in Südafrika eingeführt, wo sie sich jedoch aufgrund des Mangels an geeigneten Waldlebensräumen hauptsächlich in der Kapstadt-Region verbreitet hat.

Lebensweise der Eichhörnchen

Eichhörnchen sind primär tagaktive Tiere. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Nüssen, Samen, Früchten und anderen Pflanzenteilen, wobei sie gelegentlich auch tierische Nahrung wie Insekten, Eier, Küken und kleine Tiere konsumieren.

Als erfahrene Baumbewohner sind Eichhörnchen ausgezeichnete Kletterer, die meiste Zeit verbringen sie in Bäumen und steigen nur gelegentlich zur Nahrungssuche auf den Boden herab. Ihre Nester, auch Kobel oder Kogel genannt, bauen sie vorwiegend aus Zweigen und Blättern in Baumhöhlen oder Astgabeln in kugelförmiger Bauweise.

Zu den Hauptfressfeinden der Eichhörnchen zählen Greifvögel und Raubtiere wie Marder und Katzen, in Südamerika auch Schlangen.

Systematik und Artenvielfalt der Eichhörnchen

Innerhalb der Familie der Hörnchen (Sciuridae) bilden die Eichhörnchen die Gattung Sciurus, zugeordnet zur Unterfamilie Sciurinae und der Tribus Sciurini. Die wissenschaftliche Klassifizierung der Eichhörnchen reicht zurück bis zu Carl von Linnés Erstbeschreibung in der 10. Auflage seines Werkes „Systema Naturae“, in dem das Eichhörnchen als nomenklatorischer Typus festgelegt wurde.

Linné beschrieb in seinem Werk sechs Gattungen der Nagetiere, einschließlich der Gattung Sciurus mit dem eurasischen Eichhörnchen (S. vulgaris), den amerikanischen Fuchshörnchen S. niger und S. cinereus, dem Europäischen Gleithörnchen (S. volans, heute Pteromys volans), dem Atlashörnchen (S. getulus, heute Atlantoxerus getulus), dem Streifen-Backenhörnchen (S. striatus, heute Tamias striatus) sowie der nicht eindeutig zuzuordnenden Art Sciurus flavus.

Die Familie der Eichhörnchen umfasst derzeit 29 anerkannte Arten, die gemäß verschiedenen taxonomischen Einteilungen auf sieben Untergattungen aufgeteilt werden. Laut dem „Handbook of the Mammals of the World“ von 2016 werden 28 Arten gelistet, wobei das im Jahr 2017 beschriebene Kalabrische Eichhörnchen (Sciurus meridionalis) in dieser Aufstellung noch fehlt. Zu den anerkannten Arten gehören unter anderem:

  • Untergattung Tenes: Kaukasisches Eichhörnchen (S. anomalus) – verbreitet im Kaukasus, Kleinasien und Palästina.
  • Untergattung Sciurus: Mehrere Arten, darunter Allens Hörnchen (S. alleni) in Nordost-Mexiko, Arizona-Grauhörnchen (S. arizonensis) in Arizona und New Mexico, Rotbauchhörnchen (S. aureogaster) in Südmexiko und Guatemala, und das verbreitete Grauhörnchen (S. carolinensis) in östlichem Nordamerika sowie eingebürgert in Großbritannien, Irland und Italien.
  • Untergattung Hesperosciurus: Westliches Grauhörnchen (S. griseus) in West-Nordamerika.
  • Untergattung Otosciurus: Beinhaltet das Aberthörnchen (S. aberti) im Südwesten der USA und Nordwesten Mexikos.
  • Untergattung Guerlinguetus: Mehrere Arten, darunter das Guyana-Hörnchen (S. aestuans) in Teilen Südamerikas.
  • Untergattung Hadrosciurus: Einschließlich des Venezolanischen Hörnchens (S. flammifer) in Venezuela.
  • Untergattung Urosciurus: Beinhaltet Arten wie das Nordamazonische Rothörnchen (S. igniventris) in Nord-Südamerika.

Die letzten drei Untergattungen wurden teilweise auch als eigene Gattung Guerlinguetus betrachtet. Innerhalb dieser Arten gibt es sowohl monotypische als auch solche mit zahlreichen Unterarten.

Etymologie und Wortherkunft von ‚Sciurus‘ und ‚Eichhörnchen‘

Die wissenschaftliche Bezeichnung ‚Sciurus‘ ist aus dem Altgriechischen abgeleitet und setzt sich zusammen aus ’skia‘ für ‚Schatten‘ und ‚oura‘ für ‚Schwanz‘. Dieses Wortbild entspringt der antiken Auffassung, dass Eichhörnchen sich mit ihrem buschigen Schwanz selbst Schatten spenden können, daher „der sich mit dem Schwanz Schatten gibt“.

Die Herkunft des deutschen Namens ‚Eichhörnchen‘ ist nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass das Wort auf die germanische Wurzel *aikwernan- zurückgeht. Der hintere Teil des Wortes könnte von der indogermanischen Wurzel *h₂éi-h₂ur (Gen. *h₂i-h₂urós) abstammen, die auch in Bezeichnungen für Frettchen, Iltis oder Marder in verschiedenen Sprachen vorkommt.

Die erste Silbe ‚Eich-‚ wird entweder auf das germanische Wort für ‚Eiche‘ oder auf eine indogermanische Wurzel für ’sich heftig bewegen, schwingen‘ zurückgeführt. Das Wort ‚Hörnchen‘ ist eine spätere, schon in althochdeutscher Zeit anzutreffende Umdeutung, die im 19. Jahrhundert zur Bezeichnung der gesamten Familie wurde.


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